Die Kathedrale des hl. Jakobs in Šibenik ist eine Dreichorbasilika mit drei Apsyden und drei Kuppeln (die innere Höhe beträgt 32 m). Die Konstruktionsbauten der Kathedrale wurden im venezianischen Gothikstil begonnen und im toscanischen Renaissancestil vollendet. Mehr als 15 Jahrzehnte sind seid der Entscheidung über den Anfang der Konstruktionarbeiten im Jahre 1402 bis zum Zeitpunkt der Einweihung im Jahre 1555 vergangen. Die Konstruktionsarbeiten begannen im Jahre 1431 auf der Stelle der einst zerstöhrten kleineren Kathedrale (die Überreste der kleineren Kirche wurden bei den Konstruktionsarbeiten verwendet). Der Baustein wurde von den Inseln Korčula, Susak, Brač, Rab und Krk gebracht.
Dieses einmalige Sakralmonument ist das äußerst interessante Exemplar eines Bauwerkes, das keine Elemente einer typischen Mauertechnik aufweist und dessen Wände, Gewölbe und Kuppeln durch die Anwendung einer einzigartigen Baumethode, bei der die vorher präzise ausgefeilten Steinplatten zum Einsatz kommen, errichtet wurden (diese Baumethode wurde erstmals von Juraj Dalmatinac angewandt). Diese Bauweise wurde eigentlich im Zimmermannshandwerk angewandt. Das Ergebnis ist die Übereinstimmung zwischen dem aus Stein gebauten Bauwerk und der Fertigbauweise mit Steinplatten, sowie die absolute Harmonie zwischen dem Innenbereich und dem Außenvolumen der Kathedrale. Diese einzigartige Bauweise macht sich am deutlichsten bemerkbar bei der Hauptfassade mit dreiblättriger Kleeblattform des Firstes, als einer der ältesten dieser Art in Europa und als einziger die sich harmonisch in den Grundriss der dreischiffigen Kathedrale einfügt und mit der Form und der Größe der Gewölbe harmoniert.
Die erste Phase der Konstruktionsarbeiten wurde sowohl von den italienischen Meistern Francesco di Giacomo, Lorenzzo Pincino und Pier Paolo Bussato als auch von den einheimischen Steinmetzen Andrija Budčić und Grubiša Slafčić durchgeführt. Im Jahre 1444 wurde Juraj (Matejev) Dalmatinac Promeister der Konstruktionsarbeiten.
Unter seiner Promeisterschaft wurde die Kathedrale bis zur Hohe der Seitenschiffe ausgebaut, weiters wurde der Altar fertiggestellt, die Apsyden mit eingegliederten Zierschrifften von 74 realistischen Portraits (es wird in Betracht gezogen, daß es sich um angesehene Einwohner von Šibenik handelt) und die Sakristei mit einem geöffneten Teil auf der Grundebene. Nach Juraj (Matejev) Dalmatinac wurde Nikola Firentinac Promeister und setzte die Konstruktionsarbeiten vort (Vollendung der Seitenschiffe, der Kuppeln, des Dachgewölbes aus Steinplatten hergestellt). Nach dem Tod von Nikola Firentinac im Jahre 1505 wurden die Konstruktionsarbeiten an der Kathedrale unter Bartolomeo und Giacomo da Mestre vollendet.