Kroatien kann mit sage und schreibe zehn kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten, die in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen sind, aufwarten:
Diokletianspalast in Split
Der römische Kaiser Diokletian verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in einem riesigen Palast, den er in der Nähe seines Geburtsortes Aspalthos in Dalmatien bauen liess.
Im Lauf der Jahrhunderte wurde die ursprüngliche Architektur geändert, aber die Leute dieser Stadt, die später Spalato genannt wurde und dann Split, wussten die Struktur des Palastes unter der byzantinischen, venezianischen und österreichisch-ungarischen Herrschaft zu nutzen und sie dabei so wenig wie möglich zu beschädigen. So entstand innerhalb der römischen Mauern diese harmonische Stadt.
Das Peristyl des Palastes, das Diokletianmausoleum, der Jupiter-Tempel, die Säulengänge auf der Straße, die frühkroatische Kirche, die romanischen Häuser, das Tor von Andrija Buvina und die architektonischen Bauwerke von Juraj Dalmatinac sind im gut erhalten.
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Basilica von Euphrasius in Poreč
Der Komplex sakraler Gebäuden aus dem 6. Jahrhundert liegt im nordöstlichen Teil des historischen Stadtkerns von Poreč, auf dem Gebiet einer antiken Insel. Er wurde in der Zeit von Bischof Euphrasius gebaut.
Dominierend wirken die dreischiffige Basilika, das Atrium, der Vorraum, die achteckige Taufkapelle und der Bischofspalast sowie das Vikariat aus dem 13.- 15. Jahrhundert, ein Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert und zwei Kapellen aus dem 17.- 19. Jahrhundert.
Die Apsis der Basilika ist mit figürlichen Mosaiken prunkvoll geschmückt, die mit den Mosaiken von San Vitale in Ravenna zu den außergewöhnlichsten Beispielen der Mosaikkunst in Europa zählen.
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Plitvicer seen
Plitvicer seen sind der bekannteste kroatische Nationalpark, von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.
Der Hauptanziehungspunkt dieses in der Welt einzigartigen Parks sind 16 kleine Seen, die durch Wasserfälle miteinander verbunden sind. Die Seen sind durch Ablagerung von Rauwacke entstanden, einer besonderen Kalksteinart. Der Park umfasst das Quellgebiet des Flusses Korana und ist von dichten und teilweise unkultivierten Buchen-, Tannen- und Fichtenwäldern umgeben.
Neben Seen und Wäldern zieren auch mehrere Höhlen, Quellen und Blumenwiesen den Park, und unter den zahlreichen seltenen Tierarten, die hier heimisch sind, ist der Braunbär hervorzuheben. Spezialfahrzeuge (Panoramazüge und Elektroboote), die es den Besuchern ermöglichen, die Naturschönheiten hautnah zu erleben, sowie die günstige Lage neben der Hauptverkehrsader, die Zagreb mit Dalmatien verbindet, tragen zur Beliebtheit dieses Nationalparks bei.
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Romanesque Stadt Trogir
Trogir wurde von griechischen Siedlern von der Insel Vis im dritten Jahrhundert v. Chr. gegründet. Auf diesem antiken Nährboden liegt der historische Kern der Stadt Trogir.
Er stellt nicht nur an der Adria den am besten erhaltenen romanisch-gotischen Komplex dar, sondern in ganz Osteuropa. In dem mittelalterlichen, von Mauern umgebenen Stadtkern befinden sich ein erhaltenes Schloss, ein Turm und eine Reihe von Wohnhäusern und Palästen aus den Perioden der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barocks.
Das prachtvollste Bauwerk Trogirs ist die St.-Laurentius-Kirche. Das westliche Hauptportal ist ein Meisterwerk von Radovan und das wichtigste Werk im romanisch- gotischen Stil in Kroatien.
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Altstadt Dubrovnik
Die Mauern von Dubrovnik umfassen einen perfekt erhaltenen Komplex öffentlicher und privater, sakraler und säkularer Bauwerke aus allen Perioden der Stadtgeschichte, beginnend mit seiner Gründung im siebten Jahrhundert. Hier seien vor allem die Hauptpromenade - der Stradun, der Fürsten-Palast, die St.-Vlaho(Blasius)-Kirche, die Kathedrale, drei große Klöster, das Zollhaus und das Rathaus hervorgehoben.
Die Republik Dubrovnik war das Zentrum eines politisch und territorial unabhängigen Gebildes; sie war stolz auf ihre Kultur, ihren erfolgreichen Handel und besonders auf ihre Freiheit, die sie durch die vielen stürmischen Jahrhunderte hindurch bewahren konnte.
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Kathedrale in Šibenik
Die Kathedrale des hl. Jakobs in Šibenik ist eine Dreichorbasilika mit drei Apsyden und drei Kuppeln (die innere Höhe beträgt 32 m). Die Konstruktionsbauten der Kathedrale wurden im venezianischen Gothikstil begonnen und im toscanischen Renaissancestil vollendet. Mehr als 15 Jahrzehnte sind seid der Entscheidung über den Anfang der Konstruktionarbeiten im Jahre 1402 bis zum Zeitpunkt der Einweihung im Jahre 1555 vergangen. Die Konstruktionsarbeiten begannen im Jahre 1431 auf der Stelle der einst zerstöhrten kleineren Kathedrale (die Überreste der kleineren Kirche wurden bei den Konstruktionsarbeiten verwendet). Der Baustein wurde von den Inseln Korčula, Susak, Brač, Rab und Krk gebracht.
Die erste Phase der Konstruktionsarbeiten wurde sowohl von den italienischen Meistern Francesco di Giacomo, Lorenzzo Pincino und Pier Paolo Bussato als auch von den einheimischen Steinmetzen Andrija Budčić und Grubiša Slafčić durchgeführt. Im Jahre 1444 wurde Juraj (Matejev) Dalmatinac Promeister der Konstruktionsarbeiten. Unter seiner Promeisterschaft wurde die Kathedrale bis zur Hohe der Seitenschiffe ausgebaut, weiters wurde der Altar fertiggestellt, die Apsyden mit eingegliederten Zierschrifften von 74 realistischen Portraits (es wird in Betracht gezogen, daß es sich um angesehene Einwohner von Šibenik handelt) und die Sakristei mit einem geöffneten Teil auf der Grundebene.
Nach Juraj (Matejev) Dalmatinac wurde Nikola Firentinac Promeister und setzte die Konstruktionsarbeiten vort (Vollendung der Seitenschiffe, der Kuppeln, des Dachgewölbes aus Steinplatten hergestellt). Nach dem Tod von Nikola Firentinac im Jahre 1505 wurden die Konstruktionsarbeiten an der Kathedrale unter Bartolomeo und Giacomo da Mestre vollendet.
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Starigradsko polje (Starigrader Feld)
Starigradsko polje ist das größte und fruchtbarste Gebiet auf der Insel Hvar und aller Inseln an der Adria. Mit seinen 6 km Länge erstreckt es sich von der Bucht Vrboska bis zur Bucht von Starigrad in Ost-West Richtung.
Die Besonderheit des Starigrader Feldes ist, daß seine Parzellierung bereits aus der Zeit der griechischen Kolonisation stammt. Bei Gründung der Kolonie, haben die Griechen in der Nähe der Stadt, das Land in 73 gleiche, rechteckige Teile von ca. 181 x 905 m aufgeteilt. Diese Art der Parzellierung stellt die besterhaltene ursprüngliche Aufteilung von griechischen Ländereien im gesamten Mittelmeerraum dar.
In diesem Gebiet wurden mehr als 100 archäologische Fundorte entdeckt, wie z. B. einige kleinere Gebäude aus der griechischen Antike ( die Griechen haben die Insel im 4. Jhd. vor Chr. besiedelt) sowie zahlreiche römische Sommeranwesen, von welchen die Vila Rustica Kupinovik die bekannteste ist und sich nördlich der Straße Jelsa- Stari Grad befindet sowie der griechische Turm Maslinovik nördlich von Sportflughafen.
Im Juli 2008 hat die UNESCO das Starogradsko polje auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt. Die Weltorganisatiom betonte in ihrer Erklärung, daß die Olivenhaine und Weinanbaugebiete in diesem Gebiet „so gut wie unverändert“ von der ersten Besiedelung der alten Griechen geblieben sind, d. h., seit 24 Jahrhunderten. Es handelt sich hier um ein einzigartiges Zeugnis einer geometrischen Aufteilung von Land so wie es bereits seit der Antike erfolgt.
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Stećci – mittelalterliche Grabsteine
Stećci, mittelalterliche Grabsteine, stammen aus der zweiten Hälfte des 12. bis zum 16. Jahrhundert, wobei deren Herstellung im 14. und 15. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Sie werden aus einem einzigen Steinblock gemeißelt, welches die Fähigkeiten und das Wissen des Meisters widerspiegelt, der ihn hergestellt hat. Oft wurden sie mit Inschriften, einfachen Motiven wie Spiralen, Bögen, Sternen und religiösen Symbolen sowie komplexeren Bildern mit Tieren und Ritterturnieren verziert. Das berühmteste Stećak-Motiv ist der Mann mit erhobener rechter Hand. In Kroatien befinden sich etwa 4.000 Stećci in zwei Nekropolen: Velika und Mala Crljivica (Cista Velika) und Dubravka / Sv. Barbara (Konavle). Außerhalb von Kroatien kann man die Stećci auch in Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Serbien finden. Jedes dieser Länder ist für den Schutz, die Erhaltung und die Verwaltung dieser Grabsteine, die sich auf ihrem Territorium befinden, individuell verantwortlich.
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Venezianisches Verteidigungssystem aus dem 16. und 17. Jahrhundert
Verteidigungsbauten, die sich über mehr als 1.000 Kilometer – von der Lombardei in Italien bis zur Ostküste der Adria – erstrecken, bilden ein einzigartiges Schutzsystem, sowohl vom Land als auch vom Meer. Sie wurden von der venezianischen Republik im 16. und 17. Jahrhundert erbaut. Die Landbefestigungen schützten die Republik von den europäischen Großmächten im Nordwesten und sind bekannt als „Stato da Terra“, während die „Stato da Mar“ Befestigungen die venezianischen Seewege und Häfen schützten. In Kroatien befinden sich zwei dieser venezianischen Festungen, die Festung St. Nikola und das Verteidigungssystem der Stadt Zadar. Die Festung St. Nikola liegt auf einer kleinen Insel in der Nähe von Šibenik und ist im südlichen Teil durch einen schmalen Weg mit dem Festland verbunden. Der Grund für den Bau war die türkische Eroberung der Stadt Skradin im Jahre 1522. Die interessanteste Charakteristik der Festung ist ihre dreieckige Form, da solche Formen zu dieser Zeit sowohl in Kroatien als auch im Rest von Europa äußerst selten waren. Außerdem ist zu erwähnen, dass die Festung ihren Grund für den Bau nie erfüllt hat, da sie weder im Kampf noch in der Verteidigung aktiv war. Die Verteidigungsmauern der Stadt Zadar trennen den historischen Teil der Stadt vom Festland und waren einst nur durch eine Zugbrücke verbunden. Die Mauern wurden in verschiedene Richtungen mit Bastionen verstärkt, während das Herz der Verteidigung die Festung Forte darstellte, welche aufgrund ihrer Monumentalität andere Verteidigungsbauten in der Umgebung in den Schatten stellte. Ähnlich wie die Festung St. Nikola, wurde das Verteidigungssystem von Zadar mit dem vorrangigen Ziel der Verteidigung gegen das Osmanische Reich errichtet.
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Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas
Die Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas stellen ein herausragendes Beispiel für unberührte Waldgebiete in der gemäßigten Klimazone dar. Im Jahr 2007 wurden sie zum ersten Mal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und erstrecken sich über das Gebiet des Rakhiv- und des Tschornohora-Gebirges in der Ukraine, über das Poloniny- bis zum Bukovec- und dem Vihorlat-Gebirge in der Slowakei. Die erste Erweiterung wurde 2011 aufgezeichnet, als fünf ähnliche Waldgebiete in Deutschland der Liste hinzugefügt werden. Am 7. Juli 2017 trägt die Republik Kroatien, zusammen mit den übrigen neun Ländern (Albanien, Belgien, Bulgarien, Italien, Österreich, Rumänien, Slowenien, Spanien und der Ukraine), die zweite Erweiterung in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes ein. Die Republik Kroatien nimmt an der genannten Serie mit drei Orten teil: dem Paklenica Nationalpark, dem Naturschutzgebiet Hajdučki und Rožanski kukovi und dem Nationalpark Nördlicher Velebit.
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